Ich hatte während meiner Lehrzeit ein Buch mit folgendem Satz zur Einleitung: "Der Mangel an mathematischer Bildung gibt sich durch nichts so auffallend zu erkennen als durch die maßlose Schärfe im Zahlenrechnen."
Im übertragenen Sinn kann man das auch für die Ergebnisse der Reifentests anwenden. Hier wird mit Zahlenwerten argumentiert, die eigentlich jeglicher Realität entbehren. Bremswege sind doch eigentlich nur vergleichbar, wenn sie unter exakt identischen Bedingungen ermittelt wurden.
D.h. immer gleiches Fahrzeug (Gewicht ist entscheidend), gleiche Bremsanlage, identische Fahrbahnoberflächenbeschaffenheit und Temperatur und natürlich gleiche Reifendimension und Reifenzustand (nagelneue Reifen haben bekanntlich noch nicht den optimalen Grip). Auch ein Mensch, der die Bremsung auslöst ist eigentlich ungeeignet (Reaktionszeit, Druck aufs Bremspedal). Und bei nicht trockener Fahrbahn wird es noch schlimmer; wie nass ist die Fahrbahn (mm Wasserhöhe) oder wie ist der Schnee beschaffen (Pulverschneee oder fast schon Matsch); auch Eis hat verschiedene Beschaffenheiten. Und hatte man Rücken- , Seiten oder Gegenwind bei der Messung.
Ich halte von diesen Test nicht viel, und sammle lieber eigene Erfahrungen; da hatte ich schon in der Vergangenheit (fahre seit 44 Jahren) oft angenehme Überraschungen mit Reifen die in Tests angeblich total versagt hatten (waren oft asiatische Marken).
Einen schönen Vatertag noch an alle