Erfahrungsbericht nach 6.000 km und Vergleich mit dem BMW 320d Touring

  • Wir fahren unseren Tucson in Premiumausstattung mit 185 PS, Automatik und Allrad nun seit Mitte März dieses Jahres und haben rund 6.000 km damit zurückgelegt. Es ist unser erster Hyundai und gleichzeitig unser erstes Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Zeit für ein ausführliches Zwischen-Fazit! ;)


    Da ich seit einer Woche auch Fahrer eines neuen Dienstwagens bin, möchte ich auch einen Vergleich der beiden Fahrzeuge einfließen lassen, denn in vielen Belangen ähneln sie sich stärker als es der erste Blick vermuten lässt.


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    Zunächst einmal das rein auf den Tucson bezogene Zwischenfazit: Wir haben den Tucson im Prinzip spontan gekauft, weil er uns sowohl optisch als auch seitens seiner Ausstattungsfeatures, Platzangebot und Fahreigenschaften sehr gefallen hat. Bis jetzt haben wir keinerlei technische Probleme oder Verarbeitungsmängel zu verzeichnen. Wir fahren ihn unheimlich gern und fühlen uns darin richtig wohl. Unsere durchaus anfangs vorhandenen Vorurteile gegenüber Hyundai sind innerhalb kürzester Zeit verflogen und haben Anerkennung und Respekt Platz gemacht. Insofern fahren wir das Auto durchaus auch mit ein klein wenig Stolz.


    Das Besondere am Tucson im Vergleich zu anderen Kompakt-SUV ist aus unserer Sicht, dass er trotz kompakter Abmessungen sowohl bei äußerlicher Betrachtung als auch hinsichtlich Raumangebot und beim Fahren das Gefühl eines ausgewachsenen Mittelklasse-SUV vermittelt.


    Gleichzeitig bietet der Tucson einen sehr großen Wohlfühlfaktor, was an der modernen und gut verarbeiteten Inneneinrichtung, den niedrigen Wind- Abroll- und Motorgeräuschen, der guten Klimatisierung und natürlich der souveränen Kraftentfaltung des großen Dieselaggregats und der gut arbeitenden Automatik liegt. Die nahezu lückenlose Ausstattung des Tucson als Premiumversion lässt fast keine Wünsche offen.


    Unser maßgeblichster Kritikpunkt bezieht sich auf die Lichtanlage. Statisches LED-Abblendlicht in Kombination mit schlechtem Halogen-Fernlicht, das ist weder zeitgemäß, noch hinsichtlich der Preisgestaltung akzeptabel. Beim Tucson Style verlangt Hyundau schließlich einen guten Tausender dafür, da gibt es bei anderen Herstellern sehr viel bessere Systeme fürs Geld. Der andere Kritikpunkt bezieht sich auf die beim Interieur verwendeten Materialien. In den offiziellen Hyundai Marketing Veröffentlichung wurde immer auf den Punkt, „hochwertige Materialien“ und "Soft-Touch-Oberflächen" hingewiesen. Doch tatsächlich sind diese soften Oberflächen rar und der Hartplastikanteil ist für diese Fahrzeugklasse beim Tucson überdurchschnittlich hoch. Kompensiert wird dies jedoch ganz gut durch die perfekte Verarbeitung und die gelungene Gestaltung des Interieurs, welches man auch mit Edelstahlapplikationen aus dem Drittanbieterzubehörprogramm deutlich aufwerten kann. Unterm Strich sind wir noch nie zuvor zufriedener mit einem Fahrzeug gewesen. :thumbup:


    Doch nun zum Vergleich mit dem BMW 320d Touring.
    Die Fahrzeuge haben hinsichtlich Motorleistung und Drehmoment nahezu identische Leistungsdaten. Zudem ähneln sie sich seitens Komfort- und Sicherheitsausstattung. Auch das Raumangebot für Passagiere und Gepäck liegt auf sehr ähnlichem Niveau. Preislich trennen die beiden Fahrzeuge jedoch 20.000 Euro, die der BMW teurer ist. Inwieweit dieser Preisunterschied gerechtfertigt ist oder nicht und ob der BMW tatsächlich so viel besser ist, möchte ich mit meinem kurzen Erfahrungsbericht klären.


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    Exterieur:
    Rein äußerlich empfinde ich beide Fahrzeuge formal sehr gelungen. Mit den großen Felgen, dem dunkelgrauen Metalliclack und den verchromten Fensterzierleisten wirken beide Fahrzeuge sehr wertig. Im Vergleich gibt sich der Tucson auch verarbeitungsseitig keine Blöße, die Spaltmaße sind einfach perfekt! Natürlich steht die Marke BMW für Premium und genießt das bessere Image. Dennoch macht meiner Meinung nach der Tucson mehr her und dürfte deutlich mehr Beachtung finden, als ein 3er BMW, den man nun wirklich an jeder Ecke sieht.


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    Interieur:
    Der 3er erfuhr 2015 ein kleines Facelift und wurde im Innenraum nochmals aufgewertet. In Verbindung mit der Luxury-Line mit Lederausstattung kann man hier wirklich von Oberklasseniveau sprechen. Nach Hartplastik muss man wirklich suchen und es findet sich nur vereinzelt und an wirklich unwichtigen Stellen wieder. Nahezu alles ist aufgeschäumt und wird mit vielen Chromapplikationen aufgewertet. Eine schwarzbraune und hochglänzende Holzleiste mit Metallintarsien ist ein echter Blickfang und hat nicht mehr das Geringste mit einer früheren Opa-Holzeinlage zu tun. Das schwarze Leder zieht sich bis in die Türverkleidungen, ist sehr dick und wirkt deutlich robuster und strapazierfähiger als im Tucson. Zudem ist es mit dicken weißen Steppnähten versehen, was einen sehr edlen und sportlichen Touch verleiht. Selbst die Handschuhfachklappe des BMW ist dick aufgeschäumt. Sämtliche Innenfächer sind mit Stoff ausgekleidet. Hier hat der Tucson leider nicht die geringste Chance mitzuhalten. :thumbdown: Da liegen Welten dazwischen!


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    Platzangebot und Sitzkomfort:
    Der 3er wird von Unkundigen gerne mit einem 5er verwechselt, da er deutlich größer und breiter ist als die Vorgänger. Das macht sich auch im Platzangebot bemerkbar. Vier Erwachsene mit Gepäck reisen komfortabel im 3er Touring. Die Sportsitze des BMW lassen keine Wünsche offen. Dennoch reist man im Tucson noch komfortabler. Das Raumgefühl ist spürbar besser und der Sitzkomfort für die Hinterbänkler im Tucson ist eine Klasse für sich! :thumbup: Zwar gibt es für den Tucson keine Sportsitze, aber die Ledersitze des Hyundai gehören zu den besten Standardsitzen, die ich kenne. Das Ein- und Aussteigen und die Übersicht übers Verkehrsgeschehen ist natürlich im Tucson von Haus aus um Welten besser. Die Kofferräume nehmen sich nichts, die sind hinsichtlich Fassungsvermögen nahezu identisch. Allerdings bringt der BMW ein integriertes Gepäckraum-Trenn-Netz für dachhohes Beladen bzw. den Transport eines Hundes mit. Das gibt es für den Tucson nur als starre Nachrüstlösung. X/


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    Fahrwerk und Lenkung:
    Der BMW ist sportlich abgestimmt, das Fahrwerk aber dennoch komfortabel und schluckfreudig. Ein sehr guter Kompromiss, wie ich finde. Auch der Tucson ist straff abgestimmt und bietet einen angenehmen Federungskomfort. Auf schlechten Wegstrecken ist es aber stoßiger und in engen Kuven macht sich der höhere Schwerpunkt des SUV bemerkbar. Schwammig oder wankelmütig ist der Hyundai aber nicht. Die Lenkungen beider Fahrzeuge arbeiten Geschwindigkeit- und Fahrprofilabhängig. Ich finde sie beide ausreichend direkt und gelungen.


    Motor und Getriebe:
    Beide Fahrzeuge sind mit 2 Liter Dieselmotoren mit 400 Nm Drehmoment und Wandlerautomatiken ausgestattet. Während es beim BMW 8 Gänge gibt, muss man sich beim Tucson mit 6 Schaltstufen begnügen. Die Kraftentfaltung beider Motoren ist sehr ähnlich, beide Automatiken schalten butterweich und ein kräftiger Vortrieb ist jederzeit möglich.


    Aufgrund der Limitierung an Zeichen pro Beitrag geht es gleich mit Teil 2 weiter...

  • Der BMW verfügt über einen elektronischen Wählhebel
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    Beide Fahrzeuge sind sehr gut gedämmt und das Geräuschniveau ist sehr niedrig. Bei höheren Drehzahlen ist der BMW allerdings leiser, zudem müssen aufgrund seiner 8 Gänge hohe Drehzahlen sehr viel seltener bemüht werden. Auch ist der achte Gang sehr viel länger übersetzt, sodass selbst bei sehr hohen Autobahngeschwindigkeiten nur relativ moderate Drehzahlen erreicht werden. Das reduziert die Motorgeräusche und spart Kraftstoff. Die Software der Hyundai-Automatik scheint jedoch nicht immer ausgereift zu sein, denn es gibt immer mal wieder Momente, wo sie sich nach energischem Beschleunigen und Erreichen der gewünschten Geschwindigkeit viel zu viel Zeit mit dem Hochschalten lässt. Ähnliches habe ich beim BMW noch nie bemerkt. Der Verbrauch liegt beim Tucson bei identischer Strecke und Fahrweise erstaunlicherweise nur 1,5 Liter über dem BMW. Da war ich echt überrascht, denn zuvor bin ich ebenfalls einen (einfacher ausgestatteten) 3er Touring mit dem gleichen Motor aber als Handschalter und mit 205er Reifen gefahren, da war der Verbrauchsunterschied deutlich größer. Somit ist für mich nochmals bestätigt worden, dass alle Hersteller nur mit Wasser kochen. Höheres Gewicht (Ausstattung), Automatik und breite Reifen kosten eben ein gewisses "Mehr" an Kraftstoff.


    Elegante Doppelendrohre beim BMW
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    Dynamisch- sportliche Endrohre beim Tucson
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    Insgesamt kann ich dem BMW deutlich mehr Feinschliff bescheinigen. Doch gleichzeitig ist diese Perfektion auch etwas langweilig. Der Tucson ist das etwas emotionalere Auto, zumindest was den 185 PS Diesel betrifft. Für mich ist das beim Hochdrehen kernige und kraftvolle, dunkle Grollen des Hyundai-Motors Musik in den Ohren. Beim Tucson kann man die 400 Nm durchaus hören, wenn man das möchte und das passt hervorragend zum „Offroad-Look“ des SUV. Leistungsseitig nehmen sich die beiden Fahrzeuge aus Sicht eines normalen Fahrers und ohne Messwerte nichts und bei beiden gibt es jede Menge Fahrspaß. Ab 160 km/h und hinsichtlich Endgeschwindigkeit hat der BMW dann die Nase vorn, doch das ist für einen SUV aus meiner Sicht nicht relevant.


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    Entertainment:
    Der BMW verfügt über das große Navi, welches ebenfalls stark überarbeitet wurde und über ein Premium-Soundsystem. Gegenüber meinem vorherigen 3er mit Standard-Soundsystem ist das jetzige eine echte Offenbarung! Ich persönlich finde das Soundsystem des Tucson nicht so schlecht, es gibt schlechtere Standardsoundsysteme, aber auch bessere. Das Navi des BMW schaut moderner aus und hat interessantere Features, wie zum Beispiel farbige Markierung des Streckenverlaufs, sodass man gut erkennt, wo es zügig oder langsam vorangeht. Auch die Sprachsteuerung ist jetzt auf einem Niveau angekommen, wo sie im täglichen Einsatz brauchbar ist. Gleichzeitig ist die Bedienung aber recht kompliziert und beileibe nicht immer intuitiv zu handhaben. Mit dem einfacher gehaltenen Navi des Tucson bin ich eigentlich recht zufrieden und es gibt bedienerseitig keine Rätsel auf. Was ich aber schmerzlich vermisse, ist eine Übersicht über Verkehrsstörungen, unabhängig von einer aktiven Routenführung. Es ist mein erstes Navi, wo diese Basisfunktionalität fehlt.


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    Ausstattung und Fahrassistenz:


    Unser Tucson verfügt über Vollausstattung, der BMW hat ebenfalls fast alles an Bord, was die Preisliste hergab. An relevanten Dingen fehlen eigentlich nur Panoramadach, Adaptivfahrwerk und Memoryfunktion für den Fahrersitz. Der Tucson verfügt im Gegensatz zum BMW über belüftete Vordersitze und das eben angesprochene Panoramadach. Dieses habe ich leider versäumt, in die BMW-Konfiguration mit aufzunehmen aber eine Sitzkühlung gibt es für den 3er weder für Geld noch für gute Worte. Auch die Sitze sind nur manuell verstellbar, elektrische, wie im Tucson gibt es nur in Kombination mit der Memoryfunktion, und das war es mir nicht wert. Der BMW ist mein erster Wagen mit Head-Up-Display, ein Feature, welches Hyundai erst in zukünftigen Modellen anbietet. Was ich an deutschen Autos liebe, ist die Möglichkeit, sämtliche Fenster per Fernbedienung Öffnen und Schließen zu können. Der Tucson hat aber noch nicht einmal eine Tippautomatik für alle 4 Fenster an Bord.


    Richtig übel wird es, wenn wir die Lichtanlagen vergleichen. Der BMW verfügt über adaptives LED-Kurvenlicht mit Fernlichtassistent. Ein Traum! Das muss man einfach mal live erlebt haben! Da hat der Tucson leider rein gar nichts adäquates entgegenzusetzen! Dass das LED-Abblendlicht nur statisch ist, ist die eine Sache, dass es aber mit einem wirklich gruseligen Halogen-Fernlicht kombiniert wurde ist eigentlich unfassbar! Beim Kia Sportage (gleiche Plattform wie Tucson) hat man hingegen adaptives Xenonlicht verbaut, die wesentlich bessere Lösung, wie ich finde.


    Einen autonomen Notbremsassistenten bringen beide mit, aber nur im BMW gibt es ein Abstandsradar mit Stauassistent. Überhaupt ist der Tempomat des Tucson auf dem technischen Stand wie vor 30 Jahren. Es gibt keine Bergabfahrbremsfunktion und auch keine numerische oder optische Bestätigung der eingestellten Geschwindigkeit im Cockpit. Auch Sprünge in 10er Schritten sind nicht möglich.


    Der Totwinkelwarner des Tucson wiederum gefällt mir besser, weil er auch akustisch warnt und die optische Indikation in die Spiegel integriert ist. Beim BMW gibt es nur eine Visualisierung im Spiegelgehäuse, das kann man eher mal übersehen.


    Der Tucson verfügt über einen aktiven Spurhalteassistenten, der des BMW ist nur passiv und warnt nur durch Vibration am Lenkrad. Eine Querverkehrswarnung für hinten gibt es nur beim Hyundai, der BMW hat dafür eine automatische Aktivierung der Parksensoren auch beim Vorwärtseinparken.


    Fahrassistenzschalter beim BMW
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    Fahrassistenzschalter beim Tucson
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    Zu guter Letzt verfügt der BMW auch noch über einen Notfallassistenten, der im Falle eines möglichen Unfalls automatisch sämtliche Fenster schließt und Gegenmaßnahmen einleitet bzw. nach einem Unfall das Fahrzeug automatisch zum Stillstand bringt und über eine autonome SIM-Karte die Position des Fahrzeuges weitergibt und Hilfe anfordert.


    Tucson mit deutlich größerem Raddurchmesser
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    Mein Vergleichs-Fazit: Der 3er Touring ist ein in allen Belangen nahezu perfektes Fahrzeug und mit dem Facelift wurden die wenigen Kritikpunkte nahezu komplett ausgemerzt. Allerdings ist er schon in der Basisausstattung teuer und mit den vielen Extras an Bord kostet er fast 65.000 Euro. Zugegeben, unser Tucson mit Topmotorisierung und Maximalausstattung ist auch kein Schnäppchen mehr, aber selbst die 45.000 Euro Listenpreis liegen fast ein Drittel unter dem BMW. Doch verzichten muss man auf fast nichts und schlechter verarbeitet ist der Tucson auch nicht. Die Komfort- und Sicherheitsausstattung ist sehr ähnlich, die Fahrleistungen ebenfalls und Raumangebot und Fahrkomfort sind im Tucson sogar besser. Hier tut einem auch nach vielen Hundert Kilometern nichts weh und man steigt entspannt aus dem Auto. Sowohl meine Frau, als auch ich würden uns vermutlich für den Tucson entscheiden, wenn wir uns für eines der beiden Fahrzeuge entscheiden müssten. Das allerdings hängt wohl auch damit zusammen, dass wir grundsätzlich einem SUV den Vorzug geben würden. Seitens Auswahlmöglichkeiten für Firmenfahrzeuge gibt es bei uns leider starke Restriktionen und SUVs sind nicht gestattet. An Marken sind nur Audi, BMW, Ford, Skoda und VW möglich.


    Viele Grüße
    T-Freak

  • So, noch ein paar Ergänzungen, nachdem der BMW bereits über 5.000 km auf der Uhr und damit eine ähnliche Laufleistung wie der Tucson hat. Auch die Automatik des BMW weißt manchmal ein paar Eigenheiten auf. Gelegentlich genehmigt sie sich eine Gedenksekunde, bevor nach dem Durchdrücken des Gaspedals heruntergeschaltet wird. Und auch, dass nach Erreichen der gewünschten Geschwindigkeit längere Zeit nicht hochgeschaltet wird, tritt gelegentlich beim BMW auf, wenn auch seltener als beim Tucson. Der Spritverbrauch des BMW ist zurückgegangen, nun liegt der Tucson reichliche 2 Liter drüber.


    Eine weitere Auffälligkeit betrifft den schwarzen Abrieb der Bremsbeläge des BMW. Das habe ich so krass bei noch keinem Fahrzeug zuvor erlebt. Die schicken Felgen sehen nach wenigen hundert Kilometern richtig furchtbar aus und sind nur mit Mühe wieder sauber zu bekommen. Angeblich gibt es eine neue EU-Richtlinie, nach der seit 2017 nur noch solche Beläge in Neufahrzeugen verbaut werden dürfen. Da stelle ich mir doch unwillkürlich die Frage, inwieweit das gut für die Umwelt und die Gesundheit ist. Das sind doch letztlich auch Feinstaubemissionen, nur werden solche anscheinend nicht erfasst. Beim neuen Mercedes eines Freundes ist es jedenfalls exakt genauso.


    Da lobe ich mir die pflegeleichten Premium-Felgen des Tucson. Innen sind sie schwarz und man sieht den Bremsstaub kaum. Außen sind sie poliert und einfaches Abwischen reicht schon um sie zu säubern. Zudem scheint die Bremsstaub-Problematik beim Tucson ohnehin nicht so ausgeprägt zu sein.


    Die Sitzbelüftung und das Schiebedach vermisse ich im Moment sehr im BMW, während es sich mit dem Headup-Display, iDrive-Regler und dem Abstandstempomaten bei Fahrten im Tucson umgekehrt verhält. Auch sehr genial, die Sprachsteuerung im BMW funktioniert tatsächlich so gut, dass ich mittlerweile kaum noch andere Eingabemöglichkeiten nutze.


    Am Fazit hat sich aber nichts geändert, nach wie vor geben wir dem Tucson den Vorzug und ertappen uns öfter dabei, diesen zu nutzen, obwohl der Dienstwagen komplett kostenlos zur Verfügung steht, wenn man einmal von der Versteuerung absieht, die aber so oder so zu entrichten ist.


    Eine nette Sache am Rande: Immer mal wieder sehen wir Leute, die verstohlen um den Tucson herumlaufen oder in den Innenraum hineinschauen. Manchmal kommt man so auch mit wildfremden Leuten ins Gespräch. Hyundai wollte mit dem Tucson die Wahrnehmung der Marke positiv beeinflussen, das ist wohl gelungen.


    Viele Grüße
    T-Freak

  • Ein ganz toll geschriebener Erfahrungsbericht und dabei bewundernswert neutral - gefällt mir ausnehmend gut...danke :m0007:
    Ich überlege auch schon seit einiger Zeit, einen solchen Vergleich mit meinem Vorgängerfahrzeug MB E 250 CDI 4matic (Kombi) anzustellen - der dürfte zwar noch mehr "hinken" als deiner, aber warum eigentlich nicht. Wenn nur die fehlende Zeit für einen so ausführlichen Bericht nicht wäre...denn du hast mit deinem Detailgrad die Messlatte verdammt hoch gelegt :m0002:


    Mal schauen...wenn es überhaupt jemanden interessiert
    Viele Grüße und einen schönen und entspannten Sonntag in die Runde


    Willy

  • Mal schauen...wenn es überhaupt jemanden interessiert

    Definitiv! Ein solcher Vergleich wäre in einer Autozeitschrift ziemlich daneben. Aber aus Sicht eines normalen Nutzers, kann man durchaus solche Vergleiche anstellen. Ich würde mich freuen, deinen Bericht hier im Forum zu lesen. :thumbup:


    Und was die Messlatte betrifft, wir stehen doch hier nicht im Wettbewerb. Jeder wie er mag und kann... ;)

  • Ein ganz toll geschriebener Erfahrungsbericht und dabei bewundernswert neutral - gefällt mir ausnehmend gut...danke.............

    dem schließe ich mich ausnahmslos an! Denn diese Neutralität vermisse ich hier im Forum doch an einigen Stellen.


    Tolle Berichte !

  • @'T-Freak


    Sehr gut geschrieben.

    Bj.05/2016////2,0 CRDI,Automatik, 185 PS, Thunder grey , EU-Wagen mit deutscher Vollausstattung, Panoramadach, AHK , Hundegitter, hohe Schalenmatten, Eberspächer Standheizung, Motorhaube foliert mit selbstheilender Steinschlagsschutzfolie, Heckschürze foliert in schwarz halbmatt, Schmutzfänger, Ladekantenschutz, Spurverbreiterung 30 mm je Achse, Hartpolitur mit Tiefenglanz, 19 Zoll Premium-Sommer-Felgen gepulvert in schwarz-matt.

  • Ich überlege auch schon seit einiger Zeit, einen solchen Vergleich mit meinem Vorgängerfahrzeug MB E 250 CDI 4matic (Kombi) anzustellen

    Und - wo ist dein Bericht, Willy? Würde mich und sicher auch manch anderen hier wirklich interessieren, auch ohne Bilder. ;)

  • :m0033:
    Mann, setzt mich nicht so unter Druck :S
    Nee, Scherz beiseite - ich habe für mich schon angefangen, sozusagen vorzuschreiben, wie früher in der Schule...aber ich bin aktuell sowohl beruflich als auch privat/gesundheitlich ganz heftig eingebunden und mir fehlt schlichtweg die Zeit, einen Beitrag abzuliefern, der meinen eigenen Ansprüchen einigermaßen genügt. Also, bitte, bitte...gebt mir noch eine Galgenfrist :m0034:


    Viele Grüße
    Willy

    Einmal editiert, zuletzt von WillyOne ()